Was ist Dyskalkulie/Rechenschwäche?


„Ein legasthener/ dyskalkuler Mensch, bei guter oder durchschnittlicher Intelligenz, nimmt seine Umwelt differenziert anders wahr, seine Aufmerksamkeit lässt, wenn er auf Symbole wie Buchstaben oder Zahlen trifft, nach, da er sie durch seine differenzierten Teilleistungen (Sinneswahrnehmungen) anders empfindet als nicht legasthene/dyskalkule Menschen. Dadurch ergeben sich Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens, Schreibens oder Rechnens.”
Quelle: Dr. Astrid Kopp/Duller, 1995

Was ist Dyskalkulie?

Von einer Dyskalkulie spricht man, wenn folgende Bereiche Auffälligkeiten zeigen:


  • zeitweise Unaufmerksamkeit des Kindes beim Rechnen, wenn es unmittelbar mit Zahlensymbolen beschäftigt ist


  • eine oder mehrere differente Sinneswahrnehmungen

      Zum besseren Verständnis: siehe AFS Test - Sinneswahrnehmungen


  • Wahrnehmungsfehler beim Rechnen, wenn Rechenoperationen fehlerhaft ausgeführt werden

Was ist eine Rechenschwäche?

Bei einer Rechenschwäche beobachtet man nur Fehler beim Rechnen, ohne dass die Aufmerksamkeit oder die Sinneswahrnehmungen different ausgebildet sind.

Durch folgende Faktoren kann eine Rechenschwäche entstehen:

  •   Schulische Faktoren:

       zu kurze Lernzeit, mangelnde Unterrichtsqualität (oft aufgrund überfüllter              Klassenzimmer), Lehrerwechsel, falsche Lern- und Lösungsstrategien, etc.

  • Soziale Faktoren:

       schwierige familiäre Situation (Scheidung, Tod eines Familienmitgliedes,...),   unzureichende Anregung, zu geringe intellektuelle Anforderungen, negative Einstellung der Eltern zur Schule, Störung des Sozialverhaltens, etc.

  • Psychische Faktoren:

      fehlendes Selbstvertrauen, niedrige Erfolgszuversicht, Misserfolgsfurcht, negatives Selbstkonzept, Demotivation, Aggressionen, Aufmerksamkeitsstörung oder Konzentrationsstörung

  • Körperliche bzw. physische Faktoren:

       medizinische Hör- oder Sehprobleme, Schäden des Zentralnervensystems, motorische oder sprachliche Faktoren, etc.

Quelle: Modul 1 Dyskalkulie (EÖDL)